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Sammelbilder: Aus dem Leben der Königin Luise
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12 Reklamebilder der Firma Aecht Franck, ca. 1913 - in drei Gruppen zu je vier Bildern.
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Bild 1: Einholung der Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz. Berlin 1793. Königin Luise von Preussen, geboren am 10. März 1776, war die Tochter des Herzogs Karl
von Mecklenburg-Strelitz. Bei ihrer Großmutter, der Landgräfin von Hessen-Darmstadt zu Besuch, lernte sie der Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preussen kennen. Die Schönheit, Anmut und Adel
ihres Wesens machte einen grossen Eindruck auf den Kronprinzen; er warb um ihre Hand und am Wehnacht-Heiligabend 1793 fand die Vermählung statt. Die feierliche Einholung der Braut in Berlin
erfolgte am 22. Dezember 1793.
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Bild 2: Glückliche Tage des Kronprinzen-Paares in Paretz. Das junge Kronprinzenpaar liebte nicht die rauschenden Hoffestlichkeiten. Den grössten Teil des
Jahres verbrachte das junge Paar auf dem Landgut Paretz, unweit Potsdam, wo es von der Dorfbevölkerung als die gnädige Frau vom Gutshof und der junge gnädige Herr angeredet wurde. In
Anspruchslosigkeit und Bescheidenheit verlebte das kronprinzliche Paar die glücklichsten Jahre, geliebt und verehrt von Allen, die mit ihm in Berührung kamen.
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Bild 3: Familienglück des Königspaares Am 17. Oktober 1795 wurde dem Kronprinzenpaar der erste Sohn geboren; diese Kunde wurde in ganz Preussen freudig
begrüsst. Am 22. März 1797 erblickte ein zweiter Sohn, der nachmalige Kaiser Wilhelm I , das Licht der Welt. Im gleichen Jahre bestieg der Kronprinz nach dem Ableben des Königs Friedrich
Wilhelm II den Thron. Als der älteste Sohn des jetzigen Königs 10 Jahre alt war, liess sein Vater ihm eine Uniform anfertigen, ernannte ihn zum Sekondelieutenant und stellte ihn seiner
beglückten Gemahlin, der Königin, als jüngsten Offizier der Armee vor.
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Bild 4: Königin Luise begrüsst ihre Söhne Die Wirren des Jahres 1806 brachten für Preussen eine grosse Enttäuschung. Man glaubte, mit dem frechen bösen
Napoleon fertig zu werden, aber die Schlachten bei Saalfeld, Jena und Auerstädt brachten Preussens vollständige Niederlage. Um nicht in französische Gefangenschaft zu gelangen, musste der Hof
aus Berlin flüchten. Die Kinder wurden vorausgesandt, und erst im Schlosse zu Schwedt a. Oder traf die Königin mit denselben zusammen. Freudig war das Wiedersehen, aber unaussprechlich
schmerzlich der Druck, unter welchem dies geschah.
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Bild 5: Auf der Flucht - Befiel du deine Wege Auf der Reise nach Königsberg i. Pr. passierte man das kleine ostpreussische Städtchen Ortelsburg, woselbst
die Königin mit ihren Kindern während des November bis zur Hälfte des Dezember 1806 beim Pfarrer in den bescheidensten Verhältnissen wohnte. Trotz der täglich schlimmeren Nachrichten behielt
die Königin ihr Gottvertrauen; wollte sie ihrem gequälten Herzen Ausdruck geben, so setzte sie sich ans Klavier und spielte mit Vorliebe den schönen Choral Befiel du deine Wege. Sie fühlte
die Bedrückung als eine Prüfung von Gott und hoffte auf eine baldige Erlösung.
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Bild 6: Flucht von Königsberg nach Memel. December 1806 Kaum in Königsberg angelangt, waren die Nachrichten derartig, dass der Hof weiter nach Memel
flüchten mußte. Königin Luise war durch die Strapazen der Reise bedenklich erkrankt, dennoch bestand sie auf diese Reise, da sie in Memel Ruhe erhoffte, die ihr so sehr nötig war. Die Königin
behauptete, dass ihr der Aufenthalt in frischer Luft recht gut thue, und unter entsetzlichem Schneesturm vollzog sich die Reise. Im Hause des Kaufmanns Consentius in Memel fand die köngliche
Familie die gastlichste Aufnahme.
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Bild 7: Königin Luise und Napoleon in Tilsit In Tilsit sollte endlich Frieden geschlossen werden, bei welchem Preussen jedoch recht ungünstige Aussichten
hatte.- Um an sein Menschlichkeitsgefühl zu appelieren und für ihr unglückliches Land einige Vorteile herauszuholen, erbat die Königin Luise ein Zusammentreffen mit Napoleon, das jedoch zu
ihrem grossen Schmerze ohne Erfolg verlief. Am 9. Juli 1807 wurde der Frieden geschlossen, durch welchen Preussen die Hälfte seines Gebietes an Frankreich verlor. Die Elbe bildete die Grenze
zwischen beiden Reichen und selbst die Festung Magdeburg fiel Frankreich zu.
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Bild 8: Königin Luise verkauft ihre Wertsachen zur Zahlung der Kriegscontribution Die schweren Kriegs-Entschädigungen entblössten das Land von barem Gelde.
Das ganze Land war verschuldet. Im Innern aber gährte es, und heimlich wurde in den Waffen geübt, exerziert und alles darauf hingearbeitet, um für den Tag der allgemeinen Erhebung gerüstet zu
sein. Kinder, Männer und Frauen brachten ihre Habseligkeiten und Sparpfennige zum Altar des Vaterlandes. Die Königin selbst verkaufte ihre Schmucksachen und kostbaren Geschenke, die ihr lieb
und teuer waren, um dem Lande und ihrem geliebten Volke die schweren Lasten zu erleichtern.
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Bild 9: Königin Luise bewirkt die Rückkehr v. Steins, Memel 1807 In dieser schweren Zeit war der Kanzler Stein der Mann, der mit Umsicht die Geschicke des
Staates leitete. Napoleon jedoch mochte ihn nicht an der Spitze Preussens sehen, da er befürchtete, dass Preussen unter der Leitung dieses Mannes wieder erstarken könnte. Er verlangte beim
König die Absetzung des Ministers u. setzte dieselbe tatsächlich durch.- Königin Luise aber, erkennend, dass es mit Preussen noch weiter abwärts gehen würde, wenn ihm eine geordnete, stramme
Leitung an der Spitze des Staatswesens fehlte, veranlasste nach wenigen Jahren durch ihr dringendes Bitten, dass der Minister v. Stein wieder in Amt und Ehren gesetzt wurde und die Leitung d.
Staatsgeschäfte in die Hände bekam.
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Bild 10: Königin Luise fördert die Bestrebungen Pestalozzis In dieser Zeit wurden dem preussischen Volke ganz besondere geistige Freiheiten zu Teil, so die
Gleichberechtigung des Bürgerstandes mit dem Adel, Einrichtung einer Civilverfassung, Aufhebung des Zopf- und Zunftzwanges. Auch wurden die ersten Volksschulen nach dem System von Pestalozzi
in Preussen begründet. Aus Württemberg wurde ein Schüler desselben nach Königsberg berufen, der dort die Schulen einrichtete und selbst die königlichen Kinder nahmen an dem Unterricht teil.
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Bild 11: Tod der Königin Luise auf Hohenzieritz, 19. 7. 1810 Am 23. Oktober 1809, nach Abzug der Franzosen, kehrte der König und die Königin endlich wieder
nach Berlin zurück. Aber grosse Fröhlichkeit war nicht vorhanden, weil das schwere Geschick des Krieges noch zu sehr auf dem Volke lastete. Auch war die Königin viel kränker geworden, und als
der Sommer 1810 herankam, reiste sie zu ihrem Vater, um auf dessen Lustschloss Hohenzieritz in Mecklenburg Erholung zu suchen. Dort aber verschlechterte sich ihr Zustand, und am 19. Juli gab
sie daselbst in Gegenwart der herbeigeeilten Angehörigen ihren Geist auf.
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Bild 12: Im Maussoleum zu Charlottenburg - Denkmal im Tiergarten zu Berlin Im preussischen Volke lebt die Königin im Geiste fort. Man sieht in ihr ein
Muster der Tugend, ein Vorbild für ein glückliches Familienleben, die ein Herz hatte für ihr Volk. Der allgemeine Schmerz sprach laut für die Liebe, die Jedermann für die Dahingeschiedene
fühlte. - Im Mausoleum in Charlottenburg ist ihre Grabesstätte, in der auch später ihr Gemahl und ihr großer Sohn Kaiser Wilhelm I beigesetzt wurde, und ein schönes Denkmal wurde ihrem
Andenken in Berlin gesetzt, trotzdem die Königin Luise im Herzen des Volkes das schönste Denkmal besitzt.
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