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Luises Ausgelassenheit

Ein sympatischer Zug, der in Luises Tagebüchern und Briefen häufig zur Geltung kommt, ist ihre sprichwörtliche Ausgelassenheit. Sie kennt sich und weiß, sie ist ganz tull und varucky...

Einer der vergnügtesten Briefe, den Luise je in ihrem Leben schrieb, ist in Paretz entstanden; er beweist überdies, welchen Ulk sie sich mit ihrem angeblich immer verdrießlichen Mann erlauben konnte.

Luise und Friederike bei Frau Aja Goethe in Frankfurt
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König 
und Herr!

...Hierbei liegende Strümpfe sollen als Probe 
meiner Geschicklichkeit in der Strickerkunst 
zum Beweis dienen und mir hoffentlich mein 
Gesuch zu erlangen helfen, es besteht nämlich 
darin: daß Ihro Majestäten die Gnade für mich 
hätten und mir zukünftig alle dero Strümpfe 
stricken ließen und mir dabei den Titel als 
wirkliche Hofstrickerin allergnädigst erteilen 
ließen... 

Ew. Königl. Majestät alleruntertänigste Magd 
und Untertanin 

Luise

Untertänigstes Postskriptum. Ist noch zu 
bemerken, daß jede Masche, so ich knütten 
würde, von Dankbarkeit durchdrungen wäre.

Luise und Friederike zu Gast bei frau Aja Goethe in Frankfurt

Luise war als Kind und Heranwachsende für jeden Unfug zu haben. Im Hause ihrer Großmutter in Darmstadt veranstaltete sie einigen Wirbel. Sie konnte im Gegensatz zu dem nüchternen, trockenen Wesen Friedrich Wilhelms schelmisch, lustig und ausgelassen wie ein Kind und zu allen bösen und guten Streichen aufgelegt sein. Aber das rein Menschliche und Herzliche war in ihr wunderbar mit Vornehmheit vereint (Zitat G. Aretz).

[Zitiert nach: Dagmar von Gersdorff, Königin Luise und Friedrich Wilhelm III.]

Zugleich übte Luise als zukünftige Königin von Preussen trotz aller Anmut und Liebenswürdigkeit kühle Zurückhaltung. Solche Zurückhaltung war ganz geeignet an einem Hof, der sich infolge des leichtfertigen Lebenswandels des alten Königs eines denkbar schlechten Rufs erfreute. Der Ruf war unerhört schlecht, so dass Luises Vater anfangs nicht sofort geneigt war, seine Töchter in diesen “Sündenpfuhl” zu verheiraten. Nur der gute Ruf des Kronprinzen und seines ehrlichen, biederen Charakters hatte letzlich entschieden.

Obwohl Luise von ihrem Ehemann innig geliebt wurde, behandelte er sie doch oft ziemlich schlecht. Meist launisch und eigenwillig ertrug sie seine Launen geduldig, oft bis zur Selbstaufgabe, wenn sie wieder einmal vor einem Empfang ihr Kleid in letzter Sekunde wechseln mußte. Ihrem psychologischen Geschick war letzten Endes die Harmonie der Ehe zu verdanken. Obwohl sie zeitweise in Louis Ferdinand und später auch in Alexander I. arg verliebt war, so blieb sie Friedrich Wilhelm zeitlebens treu. Ein ungewöhnlicher Umstand zu damaliger Zeit.

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Königin Luise von Preussen  -  Queen Louise of Prussia  -  la reine Louise de Prusse  -  www.koenigin-luise.com

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