|
|
|
Königin Luise von Preussen - eine Zusammenfassung
|
|
|
|
Diese Web site ist einer der wichtigsten preußischen Königinnen, vielleicht der größten deutschen Königin gewidmet. Die Menschen bewunderten ihren
Mut, ihre Leidensfähigkeit und ihre Schönheit.
|
|
|
Prinzessin Luise Augusta Wilhelmina Amelia wurde am 10. März 1776 in Hannover als Tochter des Prinzen Karl Ludwig Friedrich von Mecklenburg-Strelitz, dem zweiten Sohn eines
verarmten herzoglichen Hauses geboren.
|
|
|
|
|
|
Luises Vater war Gouverneur der englischen Krone in Hannover, später Herzog und Großherzog von Mecklenburg-Strelitz. Luise (oder Louise, oder Louisa, wie sie außerhalb Deutschlands auch
genannt wird) hatte zwei überlebende ältere Schwestern, Charlotte und Therese, und eine jüngere Schwester, Friederike, sowie einen jüngeren Bruder, Georg. Die Beziehungen untereinander waren
immer von Harmonie geprägt, insbesondere zwischen Luise, Friederike und Georg.
|
|
|
|
|
Luises Mutter starb bei der Geburt eines Kindes, als Luise 6 Jahre alt war. Ihr Vater heiratete die Schwester der Mutter, die jedoch ebenfalls bald bei der geburt eines Kindes
starb. Therese, Luise and Friederike wurden nach Darmstadt geschickt, um bei der Großmutter “Prinzessin George” aufzuwachsen. Luise and Friederike (Frederica) kamen sich sehr
nahe. Sie waren beide sehr attraktiv. Prinz Karl nahm die Mädchen zur Kaiserwahl am 5. Juli 1792 mit nach Frankfurt.
|
|
|
|
|
Die Krönungsfeierlichkeiten in Frankfurt wurden von Fürst Metternich organisiert, der auf dem Ball immer wieder mit Luise tanzte. Dem Vater Prinz Karl war es recht, seine heiratsfähigen
Töchter zu präsentieren. - Am 13. März1793 reisten Luise, Friederike und ihre Großmutter nach Frankfurt wo sie im Fränzösischen Theater dem König Friedrich Wilhelm II. von Preussen
vorgestellt wurden. Dieser war von ihnen beeindruckt.
|
|
|
Am 7. Oktober 1794 erlitt Luise nach einem Treppensturz eine Fehlgeburt, ein Mädchen. Am 24. Oktober 1795 wurde der Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.). geboren. Prinz Ludwig, der Bruder des
Kronprinzen, starb am 28. Dezember 1796, er hinteließ eine Witwe, Friederike, von weniger als 20 Jahren und mit drei Kindern.
|
|
|
Luises Erziehung war recht mittelmäßig, nie war sie vorbereitet worden, Königin von Preussen zu werden. Sie liebte Tanzen, Mode, Kunst. Nur langsam entwickelte sie sich zu einer politischen
Königin. Bald schon widmete sie sich der Unterstützung ihres Ehemanns, den sie gewöhnlich mit “lieber Freund” ansprach. Nur zu gut wusste Luise, dass sie Friedrich Wilhelm’s
einziger wirklicher Freund war.
|
|
|
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm Napoleons Weg zum Weltenkaiser seinen Lauf. Am 2. Dezember 1804 krönte sich Napoleon zum Kaiser der Franzosen. Russland hatte die Beziehungen zu Frankreich
abgebrochen und Verteidigungspakte mit Österreich und England, Frankreichs Erzfeind, geschlossen. Friedrich Wilhelm III. und Luise, die keinen Krieg wollten, bemühten sich, Preussens
Neutralität zu wahren.
|
|
|
|
|
|
Der König besuchte daraufhin die Großmutter der Mädchen in Darmstadt. Bald darauf macht der Kronprinz Friedrich Wilhelm (Fritz) Luise einen Antrag, welche in annahm, und sein Bruder
Ludwig (Louis) machte Friederike einen Antrag. Die Doppelhochzeit wurde festgelegt für den Dezember 1793. Die Prinzessinnen waren erst 17 und 15 Jahre alt. Aufgewachsen im Südwesten
Deutschlands, mit einer vorurteilsfreien Erziehung, wurde den Prinzessinnen die Aufnahme in die königliche Familie nicht leicht gemacht. Mißtrauen gegenüber neuen Verwandten war an der
Tagesordnung.
|
|
|
|
Am 22. März 1797 wurde der zweite Sohn, Wilhelm, geboren, späterer König von Preussen und deutscher Kaiser Wilhelm I. Am 16. November starb König Friedrich Wilhelm II. und Friedrich Wilhelm
III. wurde König, Luise wurde Königin von Preussen.
|
|
|
|
Des Königs Charakter ist als unentschlossen, zögerlich und verschlossen beschrieben worden. Sein Problem bestand nicht allein darin, dass er keine Freunde besaß, darüber hinaus umgab er sich
mit unfähigen Beratern, auf deren unkluge Ratschläge er gewöhnlich hörte. Unter diesen Unständen wurde Luise zur wichtigsten Beraterin des Königs von Preussen.
|
|
|
|
Mit dem zunehmendem Druck aus Frankreich, Russland und Österreich begann in Luise die Überzeugung zu wachsen, dass Napoleon, den sie anfangs durchaus bewundert hatte, besiegt werden müsse und
dass Friedrich Wilhelm einen festeren Standpunkt einnehmen müsse. Am 25. August 1705 begannen die französischen Truppen sich ostwärts Richtung des Rheins zu orientieren.
|
|
|
|
|
Ein französischer Bevollmächtigter, der in das Schloss Charlottenburg entsandt worden war, verlangte vom König eine Friedensgarantie. Zur selben Zeit begann Alexander I. mit der Mobilisierung
und verlangte von Preussen dasselbe. Am 6. September 1805 verfügte Preussen eine Teilmobilmachung, um die preußische Neutralität zu schützen.
|
|
|
Am 2. Dezember 1805, dem ersten Jahrestag seiner Kaiserkrönung, gewann Napoleon die Schlacht von Austerlitz, vermutlich der bedeutendste Sieg in seiner Karriere. Preussens Armee war bereit zum
Kampfe, sein König war es nicht. Er entsandte General von Knobelsdorf zu Napoleon, dieser blieb jedoch ohne die geringsten Ergebnisse. Napoleon erwiderte:
|
|
|
|
|
Der König ging nach Paretz, um dort wie üblich die Sommerferien zu verbringen. Er sagte: “Mehr als ein König ist untergegangen, weil er den Krieg liebte,, ich werde untergehen weil ich
den Frieden liebe.” Am 3. Oktober 1805 überschritten französische Truppen die Grenze von Ansbach, welches preußisches Gebiet war. Am 3. November 1805 wurde ein Pakt zwischen Russland,
Preussen und Österreich unterzeichnet.
|
|
|
”Kein einziger französischer Verband wird aus Deutschland abgezogen, bevor nicht Frieden mit Russland herrscht. Preussen muss seine Waffen niederlegen. Eine südwärtige Bewegung seiner
Armee wird als Aggression betrachtet werden.” Zu diesem Zeitpunkt hatten preußische Truppen die Grenze zu Sachsen bereits überschritten.
|
|
|
|
|
Die Doppelschlacht von Jena und Auerstedt vom 14. Oktober 1806 endete mit der schmachvollen totalen Niederlage der preußischen Armee und läutete das Ende Preussens ein. Die Armee löste
sich auf und floh ungeordnet Richtung Berlin. Die Königin floh nach Berlin und später nach Schwedt, wo sie auf ihre Kinder traf. Die preußischen Truppen konnte Berlin nicht halten, so
dass sich die Königin durch die Flucht dem Schicksal der Kriegsgefangenschaft entzog.
|
|
|
Die Kinder waren mit ihrer Tante Friederike und ihren Neffen gereist. Luise schrieb an Friedrich Wilhelm, er möge keinen schändlichen Friedensvertrag eingehen. Sie wusste nicht, dass er
Napoleon unmittelbar nach Jena und Auerstedt Friedensverhandlungen angeboten hatte. Luise traf ihren Ehemann in Küstrin.
|
|
|
|
|
|
Der preußische Widerstand erlosch. Luise und ihre Familie flohen nach Danzig, Ortelsburg, Koenigsberg. Die Königin und die Kinder erkrankten. Tagtäglich kamen die Franzosen näher. Die Kinder
wurden nach Memel, in den östlichsten Zipfel des Königreichs geschickt. Die Königin, selbst ernstlich erkrankt, floh in einer offenen Kutsche über die winterliche Kuhrische Nehrung nach
Memel. Besser in den Händen Gottes, als in der Hand Napoleons, sagte sie.
|
|
|
|
|
Als Napoleon in Potsdam angekommen war, besuchte er das Grab Friedrichs des Großen. Er sagte: “Wenn er noch lebte, würde ich nicht hier stehen.” Napoleon war ein Bewunderer des
Alten Fritz. Er quartierte sich im Schloss Charlottenburg ein, durchstöberte Luises Korrespondenz. Was er fand, benutzte er für weitere Beleidigungen im Armee-Bulletin und im Moniteur.
|
|
|
|
|
Großzügig gegenüber Alexander I., war Napoleon gnadenlos gegen den preußischen König. Preussen wurde halbiert. Es wurde gezwungen, seine grenzen gegenüber dem Handel mit England zu schließen.
Und es musste in den Krieg gegen England ziehen, wenn frankreich es verlangen würde. Horrende Kontributionen waren zu zahlen (deren exakte Höhe im Friedensvertrag wohlweislich offen gelassen
war), das ganze Land wurde von französischen Truppen okkupiert. Alexander, der mit dem Resultat des Tilsiter Friedensvertrages gut leben konnte, tat nichts um die Position Preussens zu
verbessern, jedoch sprach er weiter in hehren Worten über Freundschaft zu Luise und Friedrich Wilhelm III. Luise brauchte viel zu lange, bis ihr klar wurde, dass man sie betrogen hatte.
|
|
|
Als man von Luise verlangte, sie möge mit Napoleon über erträglichere Friedensbedingungen verhandeln, waren die Würfel bereits gefallen. Napoleon war nicht zu dem geringsten Zugeständnis
bereit. Preussen war von der Landkarte fast verschwunden und musste horrende Kontributionen zahlen. Napoleon befand sich am Zenith seiner weltweiten Macht.
|
|
|
|
|
Luise erreichte Memel nach drei anstrengen Tagen. Dort gesundete sie schnell. Am 15. Juni 1807 wurden die Russen (gemeinsam mit preußischen Resten) bei Friedland nahe Koenigsberg, der alten
ostpreußischen Hauptstadt, endgültig geschlagen. Alexander I., der den Krieg nicht im eigenen Land führen wollte, bat um Waffenstillstand, der auch gewährt wurde. Der französische Kaiser ging
nach Tilsit um dort den Frieden herbeizuführen.
|
|
|
Die Verhandlungen zwischen Alexander und Napoleon auf dem Floß auf der Memel/Njemen verliefen für Preussen derart katastrophal, dass Friedrich Wilhelm, der den Krieg nie gewollt hatte, Luise
bat (sie war schwanger), direkt mit Napoleon in Tilsit zusammen zu reffen. Luise überwand sich und sprach mit Napoleon. An jenem 6. Juli 1807 sah die Königin bezaubernder als je zuvor
aus. Sie beeindruckte den Kaiser, indem sie um Gnade für das preußische Volk bat. Napoleon änderte seine Meinung nicht Jedoch beendete er fortan seine Verleumdungskampagne. Napoleon
sagte zu Alexander “Die Königin von Preussen ist sehr charmant. Man möchte ihr eher eine Krone zu Füßen legen, als dass man sie ihr nimmt.”
|
|
|
|
|
Gleichzeitig hatte Preussen seinen Tiefpunkt erreicht. Es war die Königin, die auf einen vollständigen Neuanfang in Preussen drängte. Sie erreichte beim König, der zutiefst deprimiert und
unentschlossen war, dass er seine Berater entließ und auf reformerische Kräfte wie den Freiherrn vom Stein und Hardenberg setzte. In zwei, drei Jahren wandelte sich Preussen von einem
zutiefst rückwärts gewandten Staat zu einem der fortschrittlichsten in Deutschland.
|
|
|
|
|
|