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Luises Schönheit: Aus der Biographie von Gertrude Aretz
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Schön, überaus schön muß die Braut des Kronprinzen gewesen sein, denn die Zeitgenossen, ob Feind oder Freund, sind sich darüber einig. “Es war eine Schönheit
des Ausdrucks, der stärker fesselt als die Formen. Ihr Auge war sprechend und verriet das lebhafteste Gefühl und die empfänglichste Einbildungskraft, was ihr einen ganz eigentümlichen Reiz
verlieh. Sie gehörte zu den Frauen, durch die alle Männer und alle Frauen verzaubert werden.” Goethe war hingerissen von ihrer Anmut, und er verstand gewiß etwas von Frauenliebreiz und Frauenschönheit.
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Frau von Voß, Luises spätere Oberhofmeisterin, notierte in ihr Tagebuch, als sie die Kromprinzessin zum erstenmal sah: “Die Kronprinzessin hat einen
wunderschönen Wuchs, ihre Erscheinung ist zugleich edel und lieblich, jeder, der sie sah, fühlte sich unwiderstehlich angezogen und gefesselt.” Auch ganz trockene und nüchterne Männer
kamen bei ihren Anblick in Ekstase. “Sie schwebte”, schrieb der sonst wenig galante und liebenswürdige Ritter von Lang, “wie ein überirdisches Wesen vor einem... Eine
Zauberin, wenn ich jemals eine gesehen.”
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Männer wie Frauen waren von ihr begeistert. Prinzessin Anton Radziwill, die Schwester des Prinzen Louis Ferdinand sagte, “Zu jener Zeit (1793) machten der Kronprinz und sein Bruder die Bekanntschaft
der Prinzessinnen von Strelitz... Es war (in Frankfurt) nur noch die Rede von ihrer Schönheit. Der Kronprinz war besonders von der schönen Prinzessin Luise gefesselt (...) Niemals habe ich ein
herrlicheres Wesen gesehen als die Kronprinzessin. Ihr sanfter, bescheidener Gesichtsausdruck, vereint mit ihrer edlen Schönheit, gewann ihr alle Herzen.”
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Vor allem aber war der alte Frauenkenner Friedrich Wilhelm II. von seinen zukünftigen Schwiegertöchtern begeistert. Er bewunderte sie beide und freute sich, zwei
so reizende junge Damen bald an seinem Hofe zu haben. “Wie ich die beiden Engel zum erstenmal sah, (...) so war ich so frappiert von ihrer Schönheit, daß ich ganz außer mir war, als die
Großmutter sie mir präsentierte. Ich wünschte sehr, daß sie meine Söhne sehen möchten und sich in sie verlieben. Den anderen Tag ließen sie sich auf einem Ball präsentieren und waren ganz von
ihnen enchantiert. Ich machte mein möglichstes, daß sie sich so oft sahen und sich recht kennenlernten. Die beiden Engel sind, so viel ich sehen kann, so gut als schön, nun war die Liebe da
und wurde kurz und gut resolviert, sie zu heiraten.”
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Luises Schönheit: Die Malerin Elisabeth Vigée Lebrun
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Die französische Malerin Elisabeth Vigée-Lebrun schuf auf der Rückreise von Moskau nach Paris während ihres Aufenthaltes in Berlin ein Porträt, das als das künstlerisch bedeutendste gilt.
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Sie schuf zwei Pastellstudien, von denen eine im Charlottenburger Schloss hängt, und ein Ölgemälde. In seiner Puppenhaftigkeit vernachlässigt dieses Porträt jedoch
Charaktereigenschaften Luises, zu denen auch Energie und Willenskraft zählten. Madame Vigée-Lebrun schreibt: “Der Zauber Ihres himmlischen Gesichtes, das Wohlwollen und Güte ausdrückt,
die so zarten und regelmäßigen Züge, die Schönheit ihrer Gestalt, ihres Halses, ihrer Arme, die blendende Frische ihrer Hautfarbe, mit einem Wort, alles an ihr übertrifft noch das
Zauberhafteste, was man sich denken kann.”
[Zitiert nach Gertrude Aretz]
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Georg Schuster schreibt in “Königin Luise”:
In vollster Blüte prangte damals Luisens
Frauenschönheit. Im Jahre 1801 weilte die Pariser Malerin Vigée le Brun in Potsdam, um die Königin zu malen. Aus ihren Schilderungen und den Zeugnissen anderer Zeitgenossen gewinnen wir eine
der Wirklichkeit wohl ziemlich entsprechenden Vorstellung von der Persönlichkeit Luisens. Ihre Gestalt, voll und schlank zugleich, war von vollendetem Ebenmaß, ihre Haltung voll königlicher
Würde. Das ovale Antlitz, mit einer leichten, zarten Blässe überzogen, war eingerahmt und gehoben durch eine dichte Fülle schimmernden Blondhaares. Auf den feinen Zügen lagerte der tiefe
Frieden einer reinen Seele. Und aus den großen, seelenvollen blauen Kinderaugen strahlten “Lieb und Lust und Leben”.
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Ihr Hals... war das Luises Schwachstelle, wie heute noch kolpotiert wird? Schadow, der Luise wie kein anderer Künstler kannte und seine Arbeiten “nach der Natur” schuf, vermerkt
hierzu 1795: Das Halstuch diente als Kopfputz und Binde unter dem Kinn, um “eine Schwellung zu decken, die am Hals entstanden war, nachmals aber wieder verschwand: es wurde von den
Damen jener Zeit als Mode nachgeahmt.”
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