Mit der Zeit wurde die Erntefeste einem größeren Publikum bekannt, und es kamen von nah und fern mehr und mehr Gäste, und das Königspaar fand nichts dabei, sich einen jeden Besucher vorstellen zu lassen.
Die gnädige Frau von Paretz war den Dorfkindern auf besondere Weise zugeneigt. Luise scharte die Dorfjugend um sich und zog mit ihr von einem Verkaufsstand zum nächsten, ein jeder bekam sein Geschenk.
So weit die romantisierende Überlieferung des Paretzer Dorflebens. In Wirklichkeit jedoch vollzog sich jedes Jahr im September für einige Wochen der Umzug des Hofes nach Paretz, wo Luise und
Friedrich Wilhelm nicht viel anders residierten, als in den übrigen Schlössern - nur offener und freier, ohne die höfischen Etikette und Zeremonien.
Nach der Katastrophe von Jena und Auerstedt
(1806) und ihrer Flucht nach Ostpreußen kam Luise nur noch ein einziges Mal nach Paretz, für einen Tag am 20. Mai 1810. Friedrich Wilhelm kehrte regelmäßig im Angedenken an Luise nach Paretz zurück.
Theodor Fontane schildert in seinen Wanderungen ausführlich Paretz. Dem geneigten Leser sei der 3. Teil, “Havelland” empfohlen. Einen Link finden Sie ...hier!
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