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Gleich am Tage nach der Doppelschlacht, am 15. Oktober 1806, hatte Friedrich Wilhelm III. in Erwiderung eines Schreibens von Napoleon, das er im dicksten Schlachtgetümmel bekommen hatte, diesen um Einstellung der Kampfhandlungen gebeten. Napoleon, der sich in Weimar aufhielt, lehnte dies ab. Er wolle, sagte er, seine Vorteile bis Berlin verfolgen, wo der Friede werde sich leichter schließen lassen als in Weimar.

Inzwischen machte Napoleon rasche Fortschritte. Eine Unglücksnachricht jagte die andere. Erfurt und Magdeburg kapitulierten, und am 27. Oktober 1806 zog Napoleon in Berlin ein, wo ihm eine Bürgerdeputation vor dem Brandenburger Tor die Schlüssel der Stadt überreichte.

27. Oktober 1806, Einzug Napoleons

Zu dieser Zeit erfuhr die Königin von den schmutzigen Verleumdungen, die Napoleon in seinen Bulletins gegen sie verbreitete und die von den französischen Blättern aufgenommen und verstärkt wurden. Voll Spott verglich er ihre Schönheit mit der Helenas, deren Schönheit ihrem Lande gleichfalls Zerstörung und Verderben gebracht habe. Napoleon verstieg sich wiederholt zu schändlichen Bemerkungen über die Freundschaft zwischen Königin Luise und Zar Alexander I. (Luise soll ein Verhältnis mit Alexander gehabt haben). Zweifellos wollte er hiermit nicht nur seine Gegnerin in den Schmutz ziehen, sondern auch einen Keil zwischen die preußisch-russischen Beziehungen treiben. Luise war darüber zutiefst erniedrigt und verzweifelt, da es keine Aussicht auf Rache gab. - Die Schmutzkampagne der französischen Zeitungen hörte schlagartig auf, nachdem Napoleon Luise in Tilsit getroffen hatte.

Königin Luise von Preussen  -  Queen Louise of Prussia  -  la reine Louise de Prusse  -  www.koenigin-luise.com

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