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1806: Schlachten bei Jena + Auerstedthome
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Die Doppelschlacht von Jena und Auerstedt

Im Jahre 1805 begannen für Preußen unter dem Druck der Großmächte Frankreich und Rußland die Probleme. Napoleon hatte Friedrich Wilhelm mehrfach aufgefordert, sein Bundesgenosse zu werden, während Alexander die Erlaubnis zum Durchmarsch russischer Truppen durch preußisches Gebiet forderte. Beides lehnte der König, die Gefahr richtig einschätzend, standhaft ab. Er sagte: Mehr als ein König ist untergegangen, weil er den Krieg liebte; ich werde untergehen, weil ich den Frieden liebe. - Napoleon nahm hierauf keine Rücksicht und schuf Tatsachen.

Französische Truppen unter General Kellermann marschieren endlich, nachdem Napoleon Friedrich Wilhelm III. mehrfach brieflich aufgefordert hatte, sich ihm zu unterwerfen, im Oktober des Jahres 1806 bei Sickershausen (Ansbach) in preußisches Gebiet ein. Dieser Neutralitätsbruch war der Auslöser des unglücklichen Krieges von 1806.

Im Laufe ihrer Regierungszeit besuchte Königin Luise preußische Truppen, während ihr Ehemann in allen wichtigen militärischen Angelegenheiten eine eher abwartende Position einnahm. Vor der Schlacht bei Jena begleitet sie wunschgemäß ihren Mann nach Thüringen, wo sie von den Truppen beigeistert aufgenommen wird. Um ein Haar geraten Luise und Friedrich Wilhelm III. in französische Gefangenschaft.

Richard Knötel: Napoleons Truppen überschreiten die Grenze bei Ansbach
Richard Knötel: Luise vor der Schlacht bei Jena bei preußischen Truppen

Das Dragoner Regiment 5, “Bayreuth Dragoner”

Major Luise Königin von Preussen wurde am 5. März 1806 Chefin des Regiments, ein Umstand, der in Frankreich Verunglimpfungen auslöste. Vom 4. August 1810 bis 1918 war die jeweilige Königin von Preussen Chefin dieses Regiments.

Regimentsfahne - Das Dragoner Regiment 5
Königin Luise in der Uniform des Dragoner-Regiments Nr. 5  - Bayreuther Dragoner

Am 14. Oktober 1806 wurden die Armeen Preußens und Sachsens in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt vernichtend geschlagen. Die preußische Hauptmacht wurde von Herzog Karl von Braunschweig schlecht geführt und unterlag bei Auerstedt Marschall Davout (1808 von Napoleon zum Herzog von Auerstedt erhoben), während das vom Fürsten Friedrich Ludwig zu Hohenlohe-Ingelfingen geführte sächsische Korps von Napoleon bei Jena vernichtet wurde. War schon die Tatsache der Niederlage schlimm genug - König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise wurden um ein Haar gefangen genommen, konnten jedoch querfeldein flüchten - entscheidender für das preußische Selbstwertgefühl war jedoch, wie die Niederlage zustandegekommen war.

Französische Medaille zur Schlacht von Jena

Französische Medaille zur Schlacht von Jena

Französische Medaille. Preussen besiegt 14. Oktober 1806

Französische Medaille Preussen besiegt

Die preußische Militärverwaltung bestand aus 5 Behörden, die vollkommen unabhängig voneinander operierten, alle eifersüchtig auf ihre Kompetenzen bedacht. Der nach vielem Hin und Her endlich gegründete Generalstab war besetzt mit alten Herren, die sich nicht einigen konnten. Die meisten preußischen Generale waren nachheutigen Maßstäben Rentner. Bei der Artillerie diente ein 70jähriger Leutnant. Auf französischer Seite: ein unbesiegbarer 36jähriger Kaiser, umgeben von seinen jungen Generälen. - Die Mobilisierung kam nur zäh und unvollständig in Gang. Keine Lazarette, keine Logistik, viel zu wenig Zugpferde für die Artillerie. Die Truppen in erbärmlichen, desorganisiertem Zustand - die Konsequenz jahrelangen Zögerns und Zauderns. Heeresreform in Preussen

Frankreich hatte seine Truppenverbände längst nach modernen Gesichtspunkten in Divisionen organisiert, welche über sämtliche für eine selbständige Operation notwendigen Waffen und die Logistik verfügten. Als dem Korps Hohenlohe-Ingelfingen in der Schlacht von Jena die Munition ausging, wurde Reservemunition aus Breslau herbeigerufen.

Preussen verfügte über doppelt so viele Truppen, setzte sie jedoch nicht ein. Starke Reserven kamen nicht zum Einsatz. Das Kartenmaterial war restlos veraltet, viele Verbände hatten die Orientierung verloren. So gingen die Schlachten von Jena (die Franzosen unter Napoleon) und Auerstedt (Frankreich unter Marschall Davout), verloren. Feldmarschall Boyen meinte, das Treffen bei Auerstedt zu verlieren, sei eine wahre Kunst.

Die wahre Katastrophe geschah jedoch erst, als aus der Niederlage eine heillose ungeordnete Flucht wurde. Die Fliehenden aus Jena und Auerstedt verkeilten sich ineinander, Waffen und Fahnen wurden weggeworfen. Meuterer, Plünderer und Deserteure allerorten. Umherirrende, von den französischen Chasseurs verfolgt.

So ist Preussen in Jena und Auerstedt untergegangen, nicht eigentlich weil seine Truppen schlecht ausgerüstet und schlecht verpflegt waren, vielmehr jedoch war die Unfähigkeit seiner Befehlshaber die eigentliche Ursache der Katastrophe.

Napoleon schreibt am 15. Oktober 1806 an seine Frau Josephine:
“Es ist alles so eingetroffen, wie ich es vorausgesehen hab: niemals ist eine Armee so vollkommen geschlagen, nie so vollständig zugrunde gerichtet worden.” (Napoleon - Die Memoiren seines Lebens, Bd. 9, S. 300)

Weiter heißt es in seinen Memoiren, S. 291:
Bei Auerstedt stieß das 24 000 Mann starke Korps des Marschalls Davout auf die mehr als doppelt so starke Armee des Herzogs von Braunschweig. (...) Bei dieser zahlenmäßigen Überlegenheit wäre es eigentlich für die Preußen leicht gewesen, den schwachen Gegner vernichtend zu schlagen. Mit Recht bekennt der Feldmarschall Boyen in seinen Erinnerungen: “Bei Auerstedt war es von preußischer Seite eine Kunst, die Schlacht zu verlieren.”

Gneisenau schrieb: “Tausendmal lieber sterben, als das noch einmal erleben. Das waren Greuel.” - Informationen über die Heeresreform in Preussen finden Sie hier.

Luise nach der Schlacht bei Jerna zu ihren Kindern: “Das Schicksal zerstörte an einem Tag das Gebäude, an dessen Erhöhung große Männer zwei Jahrhunderte hindurch gearbeitet haben. Es gibt keinen preußischen Staat, keine preußische Armee, keinen Natioanalruhm mehr.” ...mehr über die sich anschließende Flucht.

Auerstedt am Morgen des 14. Oktobers 1806

Auerstedt am Morgen des 14. Oktober 1806

Jena am 14. Oktober 1806

Jena am Morgen des 14. Oktober 1806

Quelle: Kausler/Woerl, Die Kriege von 1792 bis 1815 in Europa und Ägypten in gedrängter Darstellung mit besonderer Rücksicht auf die Schlachten napoleons und seiner Zeit, nach den zuveröässigsten Quellen bearbeitet, Karlsruhe und Freiburg, 1840

Quelle: Hauptmann von Tayfen, Wanderungen auf dem Jenaer Schlachtfelde, 1906

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Die Doppelschlacht von Jena und Auerstedt, Preußen vernichtet

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Napoleon zieht in Berlin ein, das Königspaar flieht gen Osten

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1806 - Das Königspaar auf der Flucht, Luises Mut

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1807 - Memel - Luise - Hardenberg - Alexander I. - Bennigsen

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1807 - Von Memel nach Tilsit

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6. Juli 1807: Das Monarchentreffen in Tilsit

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Nach dem Treffen: Der Vertrag von Tilsit

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Königin Luise von Preussen  -  Queen Louise of Prussia  -  la reine Louise de Prusse  -  www.koenigin-luise.com

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