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Napoleon beleidigt Luise: Eine Frau mit wenig Geist

Der Kaiser der Franzosen hatte eine Pressekampagne ohne Gleichen gegen Luise initiiert. Der “Moniteur”, das offizielle Pariser Blatt, und der “Telegraph” überboten sich in Verunglimpfungen übelster Art. Die Stoßrichtung war immer gegen Luise, niemals gegen Friedrich Wilhelm. Napoleon selbst ließ in seinen Kriegsbulletins, seinen Briefen und Gesprächen mit Ministern und Militärs seinem Haß freien Lauf.

Im Bulletin des 17. Oktober 1806: “Wie es scheint, ist alles, was man von ihr gesagt hat, wahr. Sie war hier (in Weimar), um das Feuer des Krieges anzufachen. Sie ist eine Frau mit einem hübschen Gesicht, aber mit wenig Geist, unfähig, die Folgen ihrer Handlungen vorauszusehen. Anstatt sie zu beschuldigen, kann man sie heute nur bedauern, denn sie muß schrecklich von Gewissensbissen gepeinigt werden wegen der Leiden, die sie über ihr Land bringt, und wegen des Einflusses, den sie auf ihren Gemahl ausübt. Er, darüber ist sich jedermann einig, ist ein vollkommener Ehrenmann und hat nur den Frieden und das Wohl seines Volkes im Auge.”

Das Bulletin vom 27. Oktober jedoch ist der Gipfel der Niedertracht, indem Napoleon Luises Verhältnis zum russischen Zaren verunglimpft: “Jedermann ist überzeugt, dass die Königin an allen Leiden, die das preußische Volk zu erdulden hat, schuld ist. Überall hört man sagen: ‘Sie war so gut, so sanft vor einem Jahr. Aber wie hat sie sich seit der verhängnisvollen Zusammenkunft mit dem Kaiser Alexander verändert!’ (...) Diese Stücke (gemeint war Luises Briefwechsel) ... beweisen, wie unglücklich die Fürsten sind, die Frauen Einfluß auf politischen Angelegenheiten gestatten.”

Leider täuschte sich Luise gründlich hinsichtlich der eigenen Kräfte. Später, in Tilsit räumte sie dies Napoleon gegenüber ein. - In Tilsit stritt Napoleon Luise gegenüber übrigens ab, je ihren Einfluß auf die preußische Politik kritisiert zu haben.

Im ersten Bulletin der Grande Armée läßt Napoleon schreiben: “Die Königin ist bei der Armee als Amazone gekleidet, in der Uniform eines Dragoner-Regiments. Sie schreibt täglich zwanzig Briefe, um von allen Seiten den Brand zu schüren. Man meint Armida zu sehen, die in ihrer Verblendung den eigenen Palast anzündet... Nach dem Beispiel dieser beiden großen Persönlichkeiten (Luises und des Prinzen Louis Ferdinand) schreit der ganze Hof nach Krieg.”

Luise im Reitkleid

Königin Luise in Reitkleid

Und weiter: “Die Noten, die Berichte und die Staatspapiere rochen nach Moschus und fanden sich unter Bändern und Spitzen und anderen Toilettegegenständen der Königin.”

Welch kleines Licht der Weltenkaiser doch war. Frauen nichts als Dekoration des Mannes. Hohn und Spott, Beleidigungen und Erniedrigungen für eine Frau, die versucht hatte, einem Haufen von Schwachköpfen Mut und Entschlossenheit beizubringen. Jemand, der bekanntlich wohl mehr als 20 Briefe stündlich in alle Himmelsrichtungen schickte, mokiert sich über ihre umfangreiche Korrespondenz.

Napoleon beleidigt Friedrich Wilhelm: “Sie sind Witwer?”

Mit welcher Niedertracht der Imperator König Friedrich Wilhelm III. behandelte (z.B. in Tilsit), ist an anderer Stelle beschrieben worden. Eine unverzeihliche Entgleisung schildert Hardenberg in seinem Tagebuch unter dem 26. Mai 1812. Napoleon hatte wieder einmal auf deutschem Boden Hof gehalten, diesmal in Dresden.

Sämtliche Vasallenfürsten kratzbuckelten und standen sich im Vorzimmer die Beine lahm, während Napoleon bevorzugte Gäste wie seinen Schwiegervater zu Tische bat. Den eintretenden Friedrich Wilhelm redete er mit der Frage an: “Sie sind Witwer?” Der König war empört, dem Kronprinzen blieb ein Leben lang eine tiefe Abscheu vor der Familie Bonaparte.

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Die Doppelschlacht von Jena und Auerstedt, Preußen vernichtet

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Napoleon zieht in Berlin ein, das Königspaar flieht gen Osten

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1806 - Das Königspaar auf der Flucht, Luises Mut

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1807 - Memel - Luise - Hardenberg - Alexander I. - Bennigsen

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1807 - Von Memel nach Tilsit

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6. Juli 1807: Das Monarchentreffen in Tilsit

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Nach dem Treffen: Der Vertrag von Tilsit

Napleon - Luise
Napoleon, Kaise und König

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Kaiser und König

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