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                                                |  | Die Biographien bieten unendlich viel Stoff zu diesem Thema. Luises Geburt in Hannover, der Vater Prinz Karl von Mecklenburg-Strelitz, nicht eben wohlhabend und 
                                                        das Herzogtum, das er später regieren sollte, nicht eben bedeutend, der frühe Verlust der Mutter, die glücklichen Jahre in Darmstadt, wo die 10jährige von der Großmutter erzogen wird. Die 
                                                        Erziehung “schlicht natürlich, keineswegs sehr sorgfältig” (Treitschke). Mit 16 gesellschaftsfähig, das romantische Zusammentreffen mit dem preußischen Kronprinzen, dessen 
                                                        Entschlußlosigkeit angesichts der zwei bezaubernden Prinzessinnen, Luise und Friederike, die Entschließung zur Heirat, mit 17 der Umzug von Darmstadt nach Berlin. Weihnachten 1793 die 
                                                        Hochzeit, die Begeisterung der Berliner - Luise schön wie ein Engel. Zwei Tage später Friedrikes Hochzeit mit Friedrich Wilhelms Bruder Ludwig.  |  
                                            
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                                                            |  | Die Jahre des privaten Glücks, die Sommer-Aufenthalte in Paretz, der liebevolle Umgang der Beiden miteinander 
                                                                    (dokumentiert in ihren Briefen und Aufzeichnungen), der reiche Kindersegen - 10 Kinder, Luise war praktisch ununterbrochen 
                                                                    schwanger, oder erholte sich gerade von der letzten Geburt. Sie verstand es, mit ihrem oft launischen Mann umzugehen, ordnete sich unter, ihr war letzten Endes die Harmonie in der Ehe zu verdanken. Sie bildete sich fort, las 
                                                                    Bücher, was er nicht gern sah und immer wieder zu unterbinden versuchte. Luise sah mit Entsetzen, dass ihr Mann sich mit Schwachköpfen umgab und auf deren Rat hörte. |  
                                                            |  |  
                                                            |  | Luise hat in ihrem kurzen Leben einige maßgebliche Begegnungen. Sie festigt die Beziehungen zu Russland, den jungen russischen Zaren, Alexander I. himmelt sie an. Sie lernt den 
                                                                    prächtigen Petersburger Zarenhof kennen. Sie besucht die Truppen regelmäßig und wird darin vom König bestärkt. Der unselige Ausflug zum Schlachtfeld von Jena und Auerstedt geht auf Friedrich Wilhelms ausdrücklichen Wunsch zurück. Die Zusammenkunft mit Napoleon in Tilsit, ihr Verhältnis zum Freiherrn vom Stein und zu Hardenberg, die für kurze Zeit das Ministerium leiten und entscheidende Reformen einleiten, sind weitere Höhepunkte. |  |  | 
                                                        
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                                                            |  | In den schlimmen Jahren der napoleonischen Kriege (ein zwanzigjähriger Weltkrieg tobte in Europa) wurde Luise die wichtigste Beraterin des Königs. Sie sah, wie schwach er war und 
                                                                    versuchte in zunehmendem Maße Einfluß zu nehmen. Der König, trotz persönlichen Mutes im Felde insgesamt ein Zauderer und ein Schwächling, bemerkte davon nichts, oder wollte es 
                                                                    nicht bemerken. Als trauernder, liebevoller Witwer würdigt er, kaum dass seine Frau zu Grabe getragen ist, deren Leistung herab, wie so oft eine totale Fehleinschätzung der 
                                                                    Situation  ...mehr  |  |  
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                                                            |  | Luise galt als tanzwütig, kaum eines der vielen rauschenden Feste ließ sie aus. Luise tanzte Walzer und bahnte auch hiermit eine kleine Revolution an. Womöglich hätte Luise nie die 
                                                                    Welt des Walzers, der Mode, der Kunst und Kultur hinter sich gelassen, hätte sich nie in die Staatsgeschäfte eingemischt, wenn ihr Ehemann tatkräftig und entschieden regiert 
                                                                    hätte. Luise griff ein, weil sie ihrem Gemahl helfen wollte, weil sie Alexander I. imponieren wollte, weil sie Napoleon für einen Räuberr und Wegelagerer hielt und weil sie der 
                                                                    festen Überzeugung war, dass das alte System abgewirtschaftet hatte und etwas Neues kommen müsse. Aus ihrem politischen Testament des Jahres 1808: 
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